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Realität beschreibt die Gesamtheit dessen, was existiert, unabhängig davon, ob es von einem Individuum wahrgenommen wird oder nicht. Aus wissenschaftlicher Perspektive umfasst sie sowohl materielle als auch immaterielle Phänomene, die durch Naturgesetze beschrieben werden können. In spirituellen Traditionen wird Realität oft als subjektiv und formbar angesehen, wobei das Bewusstsein und die Wahrnehmung eine zentrale Rolle spielen. Der Mensch wird in diesem Kontext als Mitschöpfer seiner Realität verstanden, beeinflusst durch Gedanken, Gefühle und Glaubensmuster.

Was ist Realität – und was davon nehmen wir tatsächlich wahr?

Der Begriff Realität bezeichnet gemeinhin das, was existiert, unabhängig davon, ob wir es erkennen, messen oder begreifen können. Doch genau an diesem Punkt wird es komplex: Denn was wir als „wirklich“ empfinden, ist nicht zwingend das, was tatsächlich ist.

Unsere Wahrnehmung vermittelt uns eine Welt, die stabil, greifbar und eindeutig erscheint. Farben, Geräusche, Formen – all das scheint real zu sein, weil wir es erleben. Doch moderne Erkenntnisse aus der Astrophysik, Biophysik und Bewusstseinsforschung zeigen: Das Bild, das wir von der Realität haben, ist nur ein extrem kleiner Ausschnitt eines unvorstellbar größeren Ganzen.

Die wissenschaftliche Sicht auf die Zusammensetzung der Realität

Die Astrophysik geht heute davon aus, dass das Universum zu

  • 4 % aus sogenannter „normaler Materie“ besteht, also dem, was Atome und Moleküle ausmacht,
  • 22 % aus Dunkler Materie, die nicht direkt sichtbar, aber durch Gravitation nachweisbar ist, und
  • 74 % aus Dunkler Energie, einer bislang kaum verstandenen Form von Energie, die für die beschleunigte Expansion des Universums verantwortlich gemacht wird.

Doch selbst innerhalb dieser 4 % „normaler“ Materie bleibt uns das meiste verborgen. Nur etwa 1 % davon ist mithilfe technischer Hilfsmittel überhaupt beobachtbar, etwa durch Teleskope, Sensoren oder Teilchendetektoren. Und unser menschliches Auge? Es kann gerade einmal 0,1 % dieser beobachtbaren Materie erfassen. Wenn überhaupt.

Noch enger wird es, wenn wir die Wahrnehmung auf das elektromagnetische Spektrum eingrenzen, also auf das, was unser Sehsinn als Licht interpretiert. Der Bereich des sichtbaren Lichts macht nur etwa 0,005 % des gesamten Spektrums aus. Das heißt, wir sehen praktisch nichts von dem, was wirklich da ist.

Realität als Frequenzbereich

Aus physikalischer Sicht besteht alles – Materie, Licht, Klang, Gedanken – aus Schwingung. Realität ist somit kein festes Gebilde, sondern ein Frequenzbereich, auf den unser Bewusstsein „eingestimmt“ ist. Unser Gehirn fungiert dabei wie ein biologischer Empfänger, der aus einem unendlichen Meer an Möglichkeiten nur einen winzigen Kanal filtert: Jenen, den wir als Realität erleben.

So wie ein Radio nur den Sender spielt, auf den es eingestellt ist, erleben wir nur den Bruchteil der Existenz, den unser Wahrnehmungssystem zulässt. Das bedeutet: Jenseits dessen, was wir sehen, hören oder messen können, existieren unzählige weitere Ebenen, Dimensionen und Formen von Realität. Wir sind nur nicht darauf eingestellt.

Realität ist keine objektive Konstante

Was wir für „objektiv real“ halten, ist also das Ergebnis eines biologisch und physikalisch limitierten Systems. Hinzu kommt: Selbst unsere Interpretation dessen, was wir wahrnehmen, ist durch Erfahrungen, Prägungen und Erwartungen geformt. Realität ist damit nicht nur selektiv, sie ist auch subjektiv.

Dennoch bleibt sie wirksam. Denn das, was wir für „real“ halten, bestimmt unser Denken, unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Es ist die Bühne, auf der unser Leben spielt, selbst wenn sie nur ein Schatten dessen ist, was tatsächlich existiert.

Realität als bewusster Ausschnitt

Die Realität, die wir Menschen erleben, ist ein winzig kleiner, selektiver Ausschnitt aus einem unendlich größeren Ganzen. Unsere Sinne, unser Gehirn und unsere technologischen Werkzeuge geben uns nur begrenzten Zugang zu dem, was wirklich ist. Die moderne Physik legt nahe: Die Welt, wie wir sie kennen, ist eher eine Interpretation als eine absolute Wahrheit.

Wer „Realität“ verstehen will, muss sich bewusst machen, dass das, was er wahrnimmt, nicht das Ende der Wahrheit ist, sondern erst ihr Anfang.